Unter Galvanotechnik versteht man die elektrochemische Abscheidung von metallischen Niederschlägen (Überzügen) auf Gegenständen. Die Geschichte der Galvanik geht zurück auf den italienischen Arzt Luigi Galvani der am 6. November 1780 den nach ihm benannten Galvanismus entdeckte.
Bei der Galvanik wird durch ein elektrolytisches Bad Strom geschickt. Am Pluspol (Anode) befindet sich das Metall das aufgebracht werden soll (z. B. Kupfer oder Nickel) am Minuspol (Kathode) der zu veredelnde Gegenstand. Der elektrische Strom löst dabei Metallionen von der Verbrauchselektrode ab und lagert sie durch Reduktion auf der Ware ab. So wird der zu veredelnde Gegenstand allseitig gleichmäßig mit Kupfer oder einem anderen Metall beschichtet. Je länger sich der Gegenstand im Bad befindet und je höher der elektrische Strom ist desto stärker wird die Metallschicht (z. B. Kupferschicht).
Streng genommen wird noch zwischen der Galvanoplastik oder auch Galvanoformung der elektrolytischen Herstellung von metallischen Gegenständen und der Galvanostegie der Herstellung metallischer Überzüge unterschieden. Der Begriff Galvanostegie ist heute fast vollständig durch den allgemeinen Begriff Galvanotechnik ersetzt worden. Weil immer weniger Reiterstandbilder benötigt wurden geriet auch die Galvanoplastik etwas in Vergessenheit erlebte aber eine kleine Renaissance im Zusammenhang mit der Mikrosystemtechnik und zwar als Mikrogalvanoformung auch Lithografisch-galvanische Abformung (LIGA)-Technik genannt. Eine weitere Anwendung findet die Galvanoplastik beim Formenbau für das Spritzgiessen von Kunststoffen.